Musik und Widerstand

Julius Fučík: Einzug der Gladiatoren

Marie C., Amelie R., Johanna F., Amelie S.

© Pauline R., Godela F.

Musik und Widerstand

Musik prägt unser Leben, ist ständig in unserem Alltag präsent, egal ob bei einer passiven Wahrnehmung im Kaufhaus oder bewusst im Konzert. Musik vermittelt Emotionen. Meist verbinden wir ganz spezielle Gefühle und Erinnerungen mit unterschiedlicher Musik. Als Ausdrucksmittel gibt sie uns einen Weg zur Identifikation. Dadurch eignet sie sich auch zur Verbreitung von Ideologien.

Genau dieser Aspekt der Musik wurde im Nationalsozialismus missbraucht. Während der Naziherrschaft wurde die Musikszene gewaltsam unter Kontrolle gebracht. Musik jenseits der Nazi-Ideologie, wie z.B. der Jazz oder die Zwölftonmusik, wurde als „entartet“ eingestuft und verboten. Auch Musik jüdischer Komponisten durfte nicht mehr gespielt werden. So wurde in dieser Zeit vom Staat massiv Einfluss auf die Musik genommen.

Liedblatt von Hanns Kralik, Häftling im KZ Börgermoor 1933-1934
© Frank Vincentz

Das Lied „Die Moorsoldaten“, eines der bekanntesten musikalischen Zeugnisse zu Musik im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, entstand im Konzentrationslager Börgermoor und hatte dort auch seine Uraufführung am 27. August 1933, bei der die Häftlinge eine Kulturveranstaltung mit dem Titel „Zirkus Konzentrazani“ inszenierten.

Der Text des Stückes wurde von zwei Häftlingen verfasst und schildert die dramatische Situation des Lageralltags. Mit seiner eingängigen Melodie wird das Stück vom Ohrwurm zum Erfolg. Doch nur zwei Tage nach der Uraufführung lässt die Lagerleitung das Lied verbieten. Die Bekanntheit des Lieds wurde jedoch über entlassene oder in andere Lager verlegte Gefangene schnell weit verbreitet.

Im Theaterstück „PikAss“ wählt die Widerstandsgruppe den Zirkus als Tarnung, um die Befreiung des Landes aus der Diktatur vorzubereiten. Das Musikstück „Einzug der Gladiatoren“ wird im Originaltext von Julius Marx erwähnt.

Amelie R. & Johanna F.